Was ist Lipödem?

Dr. med. Stefan Rapprich
March 25, 2025

Das Krankheitsbild Lipödem hat in den vergangenen Jahren nicht nur in der medizinischen Fachwelt, sondern auch in den öffentlichen Medien zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Dies ist nachvollziehbar, denn es handelt sich um eine relativ häufige Erkrankung bei Frauen – Studien zufolge liegt die Prävalenz bei etwa 10 %. Aufgrund der weit verbreiteten Unkenntnis wird zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Das Lipödem ist eine chronische, schmerzhafte Fettverteilungsstörung, die durch eine übermäßige, symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes an den Extremitäten gekennzeichnet ist – nahezu ausschließlich bei Frauen. Meistens sind die Beine betroffen, in vielen Fällen auch zusätzlich die Arme. Neben den sichtbaren Fettansammlungen treten regelmäßig spürbare Beschwerden wie Schmerzen und eine erhöhte Druckempfindlichkeit der Haut auf. Zudem neigen Betroffene im Tagesverlauf dazu, vermehrt Wasser ins Gewebe einzulagern, was zur Bildung sogenannter Ödeme führt.

Die Symptome treten häufig in Phasen hormoneller Umstellungen auf oder verschlechtern sich in diesen – etwa während der Pubertät, bei Hormoneinnahme, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Dabei gelten die hormonellen Veränderungen als auslösender Trigger, nicht die Hormone selbst.

Viele Patientinnen suchen erst dann ärztlichen Rat, wenn sportliche Betätigung und diverse Diätversuche keine Besserung gebracht haben. Dabei ist eine möglichst frühzeitige Diagnostik und Therapie entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

Symptome

Das Lipödem ist gekennzeichnet durch symmetrische, unkontrollierte Fettanlagerungen, die vor allem die Beine, seltener auch die Arme betreffen. Zu den sichtbaren Veränderungen kommen regelmäßig spürbare Beschwerden wie Schmerzen und eine erhöhte Druckempfindlichkeit der Haut hinzu. Viele Betroffene neigen außerdem im Laufe des Tages zu vermehrter Wassereinlagerung im Gewebe, was zur Bildung sogenannter Ödeme führt.

Typische Lipödem-Symptome

Typische Lipödem-Symptome

Ursache und Entstehung

Die genauen Ursachen des Lipödems sind bislang nicht vollständig erforscht. Es wird jedoch angenommen, dass genetische Veranlagung und hormonelle Veränderungen – wie sie in der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren auftreten – eine zentrale Rolle spielen. Viele Patientinnen berichten von weiteren betroffenen, weiblichen Familienmitgliedern, was auf eine familiäre Häufung hindeutet.

Auffällig ist, dass hormonelle Umstellungen häufig als Auslöser wirken – unabhängig davon, ob es sich um einen Anstieg oder Abfall des Östrogenspiegels handelt. Die hormonelle Veränderung selbst gilt dabei als der entscheidende Triggerfaktor. Wissenschaftlich gesicherte Daten dazu stehen jedoch noch aus.

Klar ist: Ernährung und Körpergewicht können den Verlauf der Erkrankung beeinflussen, nicht aber deren Entstehung. Das zeigt sich auch daran, dass schlanke Frauen ebenso betroffen sein können wie normal- oder übergewichtige.

Was unterscheidet Lipödem-Fett von normalem Fettgewebe?

Lipödem-Fettgewebe unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht vom normalen Fettgewebe: Neben der Volumenzunahme ist es deutlich druckempfindlicher. Zusätzlich sind im betroffenen Gewebe vermehrt Entzündungszellen nachweisbar, was auf eine unterschwellige, chronische Entzündung hindeutet. Diese Zellen reizen Nervenendigungen, was zu den typischen, stechenden Schmerzen führt.

Außerdem kommt es durch eine erhöhte Durchlässigkeit der Kapillaren zur Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe. Dies erhöht den Gewebedruck und führt zu Spannungsgefühlen, Druckschmerz und einer Neigung zu Hämatomen – selbst leichte Stöße können bei Betroffenen blaue Flecken verursachen.

Lipödem-Fett vs. normales Fett

Behandlung

Das Lipödem ist derzeit nicht heilbar. Die Behandlung zielt daher auf eine Linderung der Beschwerden und die Verlangsamung des Fortschreitens ab. Zu den gängigen Therapien gehören:

Nächste Schritte

Viele Patientinnen suchen erst ärztliche Hilfe, wenn weder Sport noch Diäten eine Besserung bewirken konnten. Dabei ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Der DocReport von LipoCheck hilft Patientinnen dabei, qualifizierte Fachärzt*innen mit Erfahrung in der Lipödem-Behandlung zu identifizieren. Zudem ermöglicht er eine frühzeitige Diagnose über Telemedizin, sodass Betroffene schnell und ortsunabhängig die richtige medizinische Unterstützung erhalten.

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