Wenn ich überall abnehme, nur an den Beinen nicht…Im Gegensatz zum normalen Fettgewebe ist Lipödem-Fettgewebe diätresistent. Das bedeutet, dass selbst bei einer radikalen Diät oder intensivem Sport die von Lipödem betroffenen Stellen nicht merklich an Volumen abnehmen. Der Rest des Körpers hingegen schon.
Es gibt bisher keine wissenschaftliche Erklärung dafür, warum Lipödem-Fettgewebe diätresistent ist.
- Hypertrophie und Hyperplasie: Eine Theorie besagt, dass das Lipödem auf die Größe der Fettzellen zurückzuführen ist. Im Vergleich zu normalen Fettzellen sind die Fettzellen beim Lipödem vergrößert (sog. Hypertrophie der Adipozyten). Die vergrößerten Fettzellen weisen mehr Östrogenrezeptoren auf und sind dadurch anfälliger für hormonelle Veränderungen. Durch die Aktivierung der Rezeptoren vermehren sich so schnell, dass selbst eine radikale Diät nicht helfen kann (sog. Hyperplasie der Adipozyten).
- Lymphatische Probleme: Hinzu kommt, dass durch die vergrößerten Fettzellen ein Lymphstau entstehen kann. Eine Ansammlung von eiweißreicher Gewebsflüssigkeit führt zu vermehrter Fetteinlagerung, wodurch das Lipödem zunimmt. Das wiederum verschlechtert den Abfluss von Gewebsflüssigkeit und der Teufelskreis beginnt von vorne.
- Entzündungsprozesse: Bei Personen mit Lipödem kann es zu chronischen Entzündungsprozessen im Fettgewebe kommen. Diese Entzündungen können die Fähigkeit des Körpers zur Fettverbrennung beeinträchtigen und dazu führen, dass das Fettgewebe hartnäckiger ist.
- Metabolische Veränderungen: Personen mit Lipödem können metabolische Veränderungen aufweisen, die den Stoffwechsel des Fettgewebes beeinflussen und es schwerer machen, Fett abzubauen.