Key Takeaways
Seit dem 8. Oktober 2025 wird die Liposuktion bei Lipödem eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen, sofern die Kriterien der G-BA-Richtlinie erfüllt sind.
Eine mindestens 6-monatige, lückenlos dokumentierte konservative Therapie (KPE) ist eine zentrale Voraussetzung für die operative Behandlung.
Die Qualität der Liposuktion wird durch strenge Vorgaben gesichert, darunter das Vier-Augen-Prinzip und die nachgewiesene Erfahrung der Operateur:innen.
Millionen Frauen in Deutschland leiden unter einer schmerzhaften, disproportionalen Fettverteilungsstörung, auch Lipohypertrophie oder Lipödem genannt. Studien zeigen, dass über 50% der Betroffenen mehr als 10 Jahre auf eine korrekte Diagnose warten. Die Behandlung war bisher oft ein bürokratischer Hürdenlauf. Doch das ändert sich: Mit der neuen Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wird die operative Lipohypertrophie-Behandlung seit dem 8. Oktober 2025 zur Kassenleistung. Wir erklären dir die neuen Regeln, stellen die zwei Säulen der Therapie vor und zeigen, wie du mit dem LipoCheck DocReport deinen Weg zu einer fachärztlichen Einschätzung zeitnah starten kannst.
Die zwei Säulen der modernen Lipödem-Therapie
Eine erfolgreiche Lipohypertrophie-Behandlung basiert auf einem ganzheitlichen Konzept, das weit über einen einzelnen Eingriff hinausgeht. Die aktuelle S2k-Leitlinie betont, dass die Therapie auf zwei zentralen Säulen ruht, die individuell kombiniert werden. Die erste Säule ist die konservative Therapie, die darauf abzielt, deine Symptome mit nicht-operativen Mitteln zu lindern. Sie bildet die Grundlage jeder Behandlung und ist eine wichtige Voraussetzung für weitere Schritte. Die zweite Säule ist die operative Therapie mittels Liposuktion, die bei anhaltenden Beschwerden eine wirksame Option darstellt. Beide Ansätze verfolgen das Ziel, deine Lebensqualität nachweislich zu verbessern. Der Schlüssel liegt darin, den für dich passenden Weg zu finden, wie im Artikel über Lipohypertrophie-Behandlungsoptionen beschrieben wird. Dieser strukturierte Ansatz stellt sicher, dass alle Möglichkeiten zur Symptomlinderung ausgeschöpft werden.
Fundament legen mit konservativer Therapie
Die konservative Behandlung, auch Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) genannt, ist der erste und wichtigste Schritt deiner Therapie. Sie muss laut G-BA-Richtlinie für mindestens sechs Monate konsequent durchgeführt und lückenlos dokumentiert werden, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird. Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren und das Gewebe zu entlasten. Die KPE besteht aus mehreren Bausteinen, die ineinandergreifen:
- Manuelle Lymphdrainage (MLD): Sanfte Massagetechniken regen den Lymphfluss an und können helfen, Spannungsgefühle zu reduzieren.
- Kompressionstherapie: Das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen übt von außen Druck auf das Gewebe aus, was bei vielen Patientinnen Schmerzen lindert.
- Bewegung unter Kompression: Sportarten wie Schwimmen oder Aquajogging aktivieren die Muskelpumpe und unterstützen den Lymphabfluss effektiv.
- Hautpflege: Eine sorgfältige Pflege schützt die durch Kompression und Erkrankung beanspruchte Haut.
- Schonende Technik: Es dürfen ausschließlich Tumeszenz-Techniken wie die Power-Assisted Liposuction (PAL) oder Water-Assisted Liposuction (WAL) angewendet werden.
- Erfahrung der Operateur:innen: Chirurg:innen müssen eine Mindestanzahl von 50 eigenständig durchgeführten Eingriffen nachweisen.
- Volumenbegrenzung: Pro Eingriff dürfen in der Regel nicht mehr als 3 Liter reines Fettgewebe entfernt werden.
- Verpflichtende Nachsorge: Ein strukturierter Nachsorgeplan ist für jede Patientin vorgeschrieben.
- Diese klaren Regeln schützen dich und sichern die Qualität deiner Behandlung, insbesondere bei Lipödem an den Beinen. Die Neuregelung schafft endlich einen transparenten und verlässlichen Pfad zur operativen Versorgung.
- Den Weg abkürzen mit digitaler Diagnostik
- Eine der größten Hürden bleibt die lange Wartezeiten (oft bis zu 12 Monate oder länger) auf einen Termin bei spezialisierten Fachärzt:innen, die oft bis zu einem Jahr betragen kann. Hier setzt LipoCheck an, um deinen Versorgungsweg zu beschleunigen. Der DocReport bietet dir eine offizielle fachärztliche Telediagnose durch erfahrene Phlebolog:innen und Lympholog:innen für einmalig 48,26 €. Du füllst einen medizinischen Fragebogen aus, lädst Fotos hoch und erhältst zeitnah einen Arztbrief mit einer fundierten Einschätzung und Therapieempfehlung. Dieser Befund dient als wichtige Orientierung und kann den Weg zur weiteren Behandlung erheblich verkürzen. Deine Daten werden dabei jederzeit entsprechend den geltenden Datenschutzanforderungen (DSGVO) verschlüsselt übertragen. Mit diesem ersten Schritt, der den Unterschied zwischen Lipödem und Lipohypertrophie klären kann, gewinnst du wertvolle Zeit und Kontrolle über deinen Therapieweg.
- Voraussetzungen für die Operation prüfen
- Neben der mindestens sechsmonatigen konservativen Therapie gibt es weitere Kriterien, die für eine operative Lipohypertrophie-Behandlung erfüllt sein müssen. Die QS-Richtlinie des G-BA legt klare Grenzen für den Body-Mass-Index (BMI) fest, um die Sicherheit des Eingriffs zu gewährleisten. Ein BMI über 35 kg/m² schließt eine Operation als Kassenleistung in der Regel aus. Bei einem BMI zwischen 32 und 35 kg/m² wird zusätzlich das Taille-Hüft-Verhältnis (WHtR) bewertet und es darf in den letzten 6 Monaten keine Gewichtszunahme stattgefunden haben. Diese Kriterien unterstreichen den medizinischen und nicht ästhetischen Fokus der Behandlung. Die LipoAlly-App, die von Partnerkrankenkassen übernommen wird, kann dich beim Selbstmanagement und der Therapiedokumentation unterstützen. Ein klares Verständnis der Krankheit Lipohypertrophie ist dabei essenziell. So bist du bestens auf die Gespräche mit deinen behandelnden ärzt:innen vorbereitet.
- Dein nächster Schritt zur Klarheit
- Der Weg zur richtigen Lipohypertrophie-Behandlung ist nun klarer und zugänglicher als je zuvor. Die Kombination aus einer konsequenten konservativen Therapie und der Möglichkeit einer qualitätsgesicherten Liposuktion bietet eine echte Perspektive auf Schmerzlinderung und mehr Lebensqualität. Du musst nicht länger in der Unsicherheit verharren. Der erste Schritt liegt darin, eine verlässliche fachärztliche Einschätzung zu erhalten. Nutze die digitalen Möglichkeiten, um deinen Weg selbstbestimmt zu gestalten und keine Zeit zu verlieren. Starte jetzt mit dem LipoCheck DocReport und erhalte zeitnah die Klarheit, die du für deine weiteren Entscheidungen benötigst. Deine Gesundheit ist es wert.
Die konsequente Dokumentation dieser Maßnahmen ist entscheidend für deinen weiteren Therapieweg. Die Grundlagen des Lipödems zu verstehen, hilft dir, die Notwendigkeit dieser Phase zu erkennen. Mit diesem Fundament schaffst du die besten Voraussetzungen für alle folgenden Behandlungsschritte.
Klarheit nun: Liposuktion als Kassenleistung
Die größte Veränderung für Patientinnen ist die Aufnahme der Liposuktion in den regulären Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen seit dem 8. Oktober 2025. Der monatelange Kampf um eine Kostenübernahme per Einzelantrag entfällt damit für alle, die die Kriterien der Qualitätssicherungs-Richtlinie (QS-RL) erfüllen. Diese Richtlinie stellt sicher, dass die Operation sicher und mit hohem Qualitätsanspruch durchgeführt wird. Die Indikation zur OP und die Durchführung müssen nach dem Vier-Augen-Prinzip durch zwei unterschiedliche ärzt:innen erfolgen. Zu den zentralen Qualitätsvorgaben gehören unter anderem:
More Links
AWMF: Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) bietet eine detaillierte Leitlinie zum Lipödem, die umfassende Informationen zur Diagnose und Behandlung enthält.
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) informiert in dieser Pressemitteilung über das Thema Lipödem, insbesondere im Kontext der Kostenübernahme von Behandlungen.
Bundesgesundheitsministerium: Das Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht hier eine Meldung zum Lipödem, die Einblicke in politische Initiativen und Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung Betroffener geben kann.
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie: Die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie stellt patientengerechte Informationen zum Lipödem bereit, mit einem besonderen Fokus auf venöse Aspekte der Erkrankung.
Ärzteblatt: Das Ärzteblatt berichtet in diesem Artikel über die Entscheidung, dass die Liposuktion bei Lipödem zur Regelleistung der Krankenkassen wird.
AOK: Die AOK informiert auf ihrer Webseite darüber, dass die Liposuktion als Behandlungsmethode für Lipödem zur Kassenleistung wird und welche Voraussetzungen dafür gelten.
Lipödem Gesellschaft: Die Lipödem Gesellschaft bietet grundlegende Informationen zum Lipödem, die das Verständnis der Erkrankung und ihrer Hintergründe erleichtern.
Lipödem Gesellschaft: Hier finden Sie einen Artikel der Lipödem Gesellschaft über ausgezeichnete Forschung zu Lipödem, Schmerz und Gewebe, einschließlich der Gewinner des Wissenschaftspreises 2024.
IQWiG: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bewertet medizinische Leistungen und Technologien, was relevant ist, um die Evidenzlage von Lipödem-Behandlungen zu prüfen.
FAQ
Was kostet der LipoCheck DocReport?
Der LipoCheck DocReport ist eine fachärztliche Telediagnose, die nach der Gebührenordnung für ärzte (Goä) abgerechnet wird und einmalig 48,26 € kostet. Du erhältst dafür einen offiziellen Arztbrief mit Befund und Therapieempfehlung.
Welche ärzt:innen dürfen die Liposuktion als Kassenleistung durchführen?
Die QS-Richtlinie des G-BA stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation. In der Regel sind dies Fachärzt:innen für Plastische und ästhetische Chirurgie, Dermatologie oder Chirurgie mit nachgewiesener, umfassender Erfahrung in der Liposuktion bei Lipödem.
Was passiert, wenn mein BMI über 35 liegt?
Liegt der BMI über 35 kg/m², ist eine Liposuktion als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse gemäß der aktuellen Richtlinie nicht vorgesehen. In diesem Fall sollte zunächst eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, um die OP-Risiken zu senken und die Voraussetzungen zu erfüllen.
Ist manuelle Lymphdrainage immer Teil der konservativen Therapie?
Manuelle Lymphdrainage (MLD) wird häufig empfohlen, um Symptome zu lindern. Die Basis der konservativen Therapie bilden jedoch Kompression und Bewegung. Die Notwendigkeit von MLD wird individuell von der behandelnden ärztin oder dem Arzt beurteilt.
Kann ich den DocReport auch bei einem Lipödem an den Armen nutzen?
Ja, der DocReport ist für die Befundung eines Lipödems an allen typischen Lokalisationen, also Beinen und/oder Armen, geeignet. Die spezialisierten Fachärzt:innen bewerten deinen individuellen Fall anhand deiner Fotos und Angaben.
Was ist der Unterschied zwischen der alten und der neuen Regelung zur Kassenleistung?
Bisher war die Liposuktion nur für das Stadium III befristet eine Kassenleistung und musste beantragt werden. Nun ist sie eine Regelleistung für alle Stadien, sofern die medizinischen Kriterien der G-BA-Richtlinie, wie eine 6-monatige konservative Therapie, erfüllt sind. Ein Antrag ist dann nicht mehr nötig.


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