Lipödem ist mehr als nur eine physische Erkrankung. Es beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche der Betroffenen. Die schmerzhafte Fettverteilungsstörung geht häufig mit einem hohen emotionalen Leidensdruck einher, da das eigene Körperbild stark von gesellschaftlichen Normen abweichen kann ud viele missverstanden werden. Viele Frauen, die an Lipödem leiden, fühlen sich unverstanden, isoliert und kämpfen mit Selbstzweifeln. Doch es gibt Wege, mit diesen Herausforderungen umzugehen und sowohl körperliche als auch psychische Belastungen zu lindern.
Frauen mit Lipödem erleben oft eine starke Entfremdung von ihrem eigenen Körper. Die unproportionale Fettvermehrung in Beinen und Armen kann dazu führen, dass das Selbstbild negativ beeinflusst wird. Dies kann Gefühle von Scham, Frustration und Hilflosigkeit auslösen. Viele Betroffene versuchen, durch Diäten oder intensiven Sport gegen die Symptome anzukämpfen, jedoch oft ohne sichtbaren Erfolg. Diese Situtionen können die psychische Belastung verstärken und das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen.
Die mit Lipödem einhergehenden Schmerzen und Schwellungen können zu ständiger Erschöpfung und psychischem Stress führen. Viele Frauen berichten von einer zunehmenden Reizbarkeit, sozialem Rückzug und depressiven Verstimmungen. Die Unwissenheit vieler Ärzte und das fehlende Verständnis im sozialen Umfeld erschweren den Umgang mit der Erkrankung zusätzlich. Zudem können die ständigen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen die psychische Gesundheit weiter belasten.
Chronische Stressbelastung spielt eine zentrale Rolle bei der Wahrnehmung von Schmerzen. Aufgrund der neurobiologischen Überlappung des Stress- und Schmerzverarbeitungssystems kann Schmerz auch rein zentral generiert werden, bekannt als „Stress-induzierte Hyperalgesie“ (SIH).
Da das Lipödem oft mit Übergewicht verwechselt wird, sehen sich viele Betroffene mit Vorurteilen konfrontiert. Häufig erhalten sie unangebrachte Kommentare oder werden sogar von medizinischem Fachpersonal nicht ernst genommen. Diese soziale Stigmatisierung kann dazu führen, dass Betroffene sich zurückziehen und sich in ihrer Erkrankung allein gelassen fühlen.
Ein chronisches körperliches Symptom, das zu erheblichen funktionellen Einschränkungen führt, kann als somatische Belastungsstörung diagnostiziert und interdisziplinär behandelt werden. Für Frauen mit Lipödem bedeutet dies, dass ihre Schmerzen als Zusammenwirken von körperlichen und psychischen Faktoren ernst genommen werden sollen.
Fehlinformationen über die Krankheit können katastrophisierende Gedanken und Angst verstärken und das Arzt-Patientinnen-Verhältnis stören. Richtig vermittelte Informationen sind daher entscheidend für das Management der Erkrankung.
1. Psychotherapie und professionelle Hilfe
Ein wichtiger Schritt im Umgang mit den psychischen Belastungen des Lipödems ist professionelle Unterstützung. Psychotherapie kann helfen, den eigenen Körper anzunehmen, negative Denkmuster zu durchbrechen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Kognitive Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsübungen können insbesondere helfen, das Selbstbild zu stärken.
Die psychologische Unterstützung ist zudem ein fester Bestandteil des ganzheitlichen Therapiekonzepts der aktuellen Lipödem-Leitlinie, da die Seele als Motor unseres Körpers eine zentrale Rolle spielt.
2. Selbsthilfegruppen und Online-Communitys
Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr heilsam sein. Selbsthilfegruppen oder Online-Foren bieten einen geschützten Raum, um Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Zu wissen, dass man nicht allein ist, kann enorm entlastend sein.
3. Lebensstiländerungen und Stressmanagement
Eine gesunde Lebensweise kann das Wohlbefinden steigern. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation oder Yoga. Auch Physiotherapie und Lymphdrainagen können dazu beitragen, Beschwerden zu lindern.
4. Digitale Unterstützung durch die LipoAlly-App
Die LipoAlly-App bietet wertvolle Hilfe, indem sie Wissen vermittelt und Klarheit über die Erkrankung Lipödem schafft. Zudem enthält sie Yoga- und Meditationsübungen, Coaching-Inhalte zur psychischen Gesundheit und hilft Betroffenen dabei, eine bessere Struktur in ihren Alltag zu bringen. Durch gezielte Unterstützung kann sie eine wertvolle Ergänzung und Unterstützung zu den Therapien darstellen.
Hier geht es zum Krankenkassen-Check: https://www.lipocheck.de/lipoally
5. Nach der Lipödem-Operation: Akzeptanz und Selbstliebe
Nach einer Liposuktion erleben viele Frauen eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. Doch auch hier kann es herausfordernd sein, das neue Körperbild zu akzeptieren. Vorher-Nachher-Bilder und positive Rückmeldungen aus dem Umfeld können helfen, sich an die Veränderung zu gewöhnen und das neue Selbstbewusstsein zu stärken.
Das Lipödem ist nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Belastung. Eine ganzheitliche Behandlung, die sowohl medizinische als auch psychologische Aspekte berücksichtigt, ist daher essenziell. Es ist wichtig, sich Hilfe zu holen, sich mit anderen auszutauschen und sich selbst mit Nachsicht und Liebe zu begegnen.
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