Die Unterscheidung zwischen Lipödem, Lymphödem, Mehrgewicht und Adipositas gestaltet sich oft als schwierig, insbesondere da sie miteinander verknüpft sein und sich gegenseitig beeinflussen können. Manchmal treten sie gleichzeitig auf und können sich auch verschlimmern. Umso wichtiger ist es, dass diese Gesundheitszustände frühzeitig erkannt und angemessen behandelt werden.

Aber wie hängen Lipödem, Lymphödem, Mehrgewicht und Adipositas nun genau zusammen?

Lipödem <> Mehrgewicht und Adipositas

1. Lipödem-Patientinnen versuchen oft, ihr Fett durch Diäten zu reduzieren. Ironischerweise kann dies jedoch das Gegenteil bewirken: Sie nehmen mit der Zeit an Gewicht zu. Dies geschieht, weil der Körper auf drastisch reduzierte Nahrungszufuhr reagiert, indem er seinen Stoffwechsel anpasst. Wenn die normale Ernährung wieder aufgenommen wird, reichen bereits weniger Kalorien aus, um zuzunehmen.
2. Ein ausgeprägtes Lipödem kann die Beweglichkeit einschränken, was zu verminderter körperlicher Aktivität führt. Dabei ist Bewegung wichtig, um das Gewicht zu halten und das Wohlbefinden zu steigern.
3. Falls bei einem Lipödem gleichzeitig Mehrgewicht oder Adipositas besteht, kann das “gesunde Fett” den Druck auf die betroffenen Bereiche erhöhen und die Symptome verschlimmern.

Lipödem <> Lymphödem

1. Ein Lipödem kann die Entstehung eines Lymphödems begünstigen, da der erhöhte Druck in den Beinen den Lymphfluss beeinträchtigen und die Transportkapazität schwächen kann. Dies kann zu einer Ansammlung von eiweißreicher Flüssigkeit führen, weshalb man in diesem Fall von einem Lipödem mit sekundärem Lymphödem spricht.
2. Wenn das Lymphgewebe bei einem Lymphödem nicht regelmäßig entstaut wird, kann die Lymphflüssigkeit nicht ordnungsgemäß abtransportiert werden. Diese Flüssigkeit enthält jedoch Botenstoffe chronischer Entzündungen, die Schmerzen auslösen können.

Übergewicht <> Lymphödem

1. Ein bestehendes Lymphödem kann aufgrund eingeschränkter Bewegung ebenfalls zu Mehrgewicht führen.
2. Das zusätzliche Fettgewebe kann den gesamten Körper belasten und letztendlich auch das Lymphsystem beeinträchtigen.

Die Wechselwirkungen zwischen diesen Gesundheitszuständen sind komplex und können individuell variieren. Eine ganzheitliche Betreuung und ein auf den Einzelfall zugeschnittenes Management sind daher von entscheidender Bedeutung, um die bestmögliche Behandlung und Unterstützung zu gewährleisten.

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