Vanessa Reins lebt mit Lipödem, einer chronischen und schmerzhaften Fettverteilungsstörung, die oft spät erkannt wird. Heute läuft sie Triathlon – und zeigt mit jeder Trainingseinheit, dass Sport mit Lipödem nicht nur möglich, sondern befreiend sein kann.
Als Vanessa 2020 begann, regelmäßig Rad zu fahren, war das eher Zufall als Ziel. „Ich habe vorher wenig Sport gemacht, vielleicht mal Badminton oder Schwimmen, aber nie mit ernsthafter Begeisterung“, erinnert sie sich. Der erste Impuls kam durch ihren Nachbarn – ein Langdistanz-Triathlet. Dann kam der Corona-Lockdown. Vanessa nutzte die Zeit, um ihre Gesundheit in den Fokus zu rücken. Was mit 20 km Radfahren dreimal pro Woche begann, wurde zur Routine – und schließlich zur Leidenschaft.
Vanessa erhielt ihre Lipödem-Diagnose bereits 2014. „Ich wusste lange nicht, was mit meinem Körper los ist“, sagt sie. Schmerzen, schwere Beine, blaue Flecken – jahrelang fühlte sie sich allein gelassen. Der erste Arzt nach der Diagnose gab ihr den entmutigenden Kommentar mit: „Abnehmen bringt nichts, sieht eh scheiße aus.“
„Das war ein Schlag ins Gesicht“, sagt Vanessa heute. „Ich dachte wirklich, das ganze Fett an meinem Körper sei Lipödem. Dabei habe ich später über 30 Kilo abgenommen.“
Vanessas Weg zurück zur Selbstakzeptanz begann mit Bewegung – vorsichtig, aber stetig. Sie begann zu walken - später zu joggen, regelmäßig zu schwimmen, verlor Gewicht und gewann Lebensfreude zurück. „Ich habe gelernt, mich nicht mit anderen zu vergleichen“, sagt sie. „Bei jedem Wettkampf stehe ich mit mir selbst an der Startlinie – nicht mit anderen.“
2023 finishte sie ihre erste Sprintdistanz im Triathlon. Es folgten weitere Wettkämpfe – auch unter widrigen Bedingungen: „Mein erster Wettkampf war der heißeste Tag des Jahres. In Flachstrickkompression bei über 30 Grad Triathlon zu machen, ist eine echte Herausforderung.“
Seit 2020 engagiert sich Vanessa für andere Betroffene. Als Teil der LipoMover-Kampagne von LipoCheck möchte sie Mut machen, Aufklärung betreiben und zeigen, dass ein aktives Leben trotz Lipödem möglich ist. „Ich trage meine Kompression bewusst im Wettkampf – sie macht mich nicht anders, sie macht mich sichtbar.“
Dabei geht es nicht um Perfektion oder Medaillen. „Ich gewinne keinen Pokal. Aber ich gewinne für mich – und für alle, die vielleicht gerade nicht können“, sagt sie. „Man sieht Menschen nicht an, wie sportlich oder krank sie sind. Körperformen sagen nichts über Leistung aus.“
Mit dem von ihr ins Leben gerufenen „Rookie-Projekt“ begleitet Vanessa aktuell eine Gruppe von Frauen auf dem Weg zu ihrem ersten Triathlon. „Viele haben Lipödem, einige andere chronische Erkrankungen. Wir trainieren gemeinsam, tauschen uns aus, und ich gebe meine Erfahrungen weiter – auch die kleinen Tipps, wie man mit Kompression schwimmen kann oder welche Schuhe bei der Umkleide sinnvoll sind.“
Die Teilnehmerinnen starten im Juli 2025 bei einem offiziellen Wettkampf – Seite an Seite.
„Viele denken, mit Lipödem darf man dies oder jenes nicht machen. Ich sehe das anders“, sagt Vanessa. „Ich habe nicht nur nicht aufgehört – ich habe angefangen. Und mein Lipödem ist nicht schlimmer geworden – im Gegenteil: Je mehr ich mich bewege, desto besser geht es mir.“
Ihr Rat: Nicht vergleichen. Nicht überfordern. Und nicht aufgeben.
„Man darf keine falschen Erwartungen an sich selbst haben. Jeder kleine Schritt zählt. Und wenn man fällt, steht man wieder auf.“
„Wenn es holprig wird, schnall dich an – aber steig nicht aus.“
Ein Satz, den Vanessa nicht nur sagt, sondern lebt. Mit jeder Schwimmeinheit, jedem Trainingslauf und jedem Finish beweist sie, dass Mut, Ausdauer und Selbstliebe stärker sind als jede Einschränkung.
Vanessa Reins (IG @rundundsportlich) ist Triathletin, Lipödem-Betroffene, Mutmacherin. Und sie ist ein Gesicht der LipoMover-Kampagne von LipoCheck – weil man Menschen nicht ansieht, wie stark sie wirklich sind.
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